Weihnachten auf der iberischen Halbinsel Portugal
In Portugal werden während der Adventszeit auch die typischen Vorbereitungen für Weihnachten getroffen. Eine besondere Bedeutung hat bei der überwiegend katholischen Bevölkerung die Krippe. Jedoch auch der Weihnachtsbaum hat in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen und wird meist von den Kindern sehr liebevoll geschmückt. Nicht jede Familie kann sich einen Baum leisten, da diese nur in den Gebirgen wachsen und sehr teuer sind. Viele haben daher auch einen Plastiktannenbaum, der jedes Jahr wieder aufgestellt wird. Brennende Kerzen in den Fenstern sollen dem Christkind den Weg ins Haus weisen.
In den großen Städten werden bekannte Plätze und Alleen mit buntem Weihnachtsschmuck versehen. Die Einwohner der kleineren Ortschaften schmücken selbst Palmen, Mauern und Zäune mit Lichterschmuck und Weihnachtsmotiven.
Für die Portugiesen ist das Weihnachtsfest das wichtigste Fest im Jahr und wird im Kreise der gesamten Familie und mit Nachbarn gefeiert. Auf dem Lande und in den kleineren Dörfern wird auf dem Kirchplatz ein ganzer Baumstamm verbrannt. Daran können sich die Menschen nach der „Missa do galo“ (Messe vom Hahn) ein wenig aufwärmen. Die mitgebrachten ländlichen Geschenke wie Milch, Käse oder Brot werden für das Christkind vor die Krippe gelegt. Während dieser Zeit wird musiziert und getanzt. Die Kinder sind als Hirten und Hirtinnen verkleidet und singen Pastorales (Hirtenlieder).
Festmahl im Kreise der ganzen Familie
Danach trifft sich die Familie zum Festessen. Traditionell besteht dieses aus Stockfisch oder Truthahn, Kartoffeln und Kohl. Als Nachspeise dienen Krapfen aus Kürbis mit Zucker und Zimt oder gebratene Scheiben aus Weißbrot, die in Milch getränkt werden.
Die Weihnachtstafel bleibt vom 24. Dezember bis zum 26. Dezember stehen. In Portugal findet die Bescherung in den frühen Morgenstunden des 25. Dezembers statt. Die Geschenke werden entweder vom Weihnachtsmann, dem „Pai natal“ oder dem Christkind „Menino Jesus“ gebracht.
Feliz Natal bis ins Neue Jahr
Bis zum 6. Januar dauern in Portugal die Feierlichkeiten zu Weihnachten an. An diesem Tag, dem Fest der Heiligen Drei Könige, wird noch einmal ein Festmahl mit der gesamten Familie gestaltet. Für diesen Tag wird ein Königskuchen gebacken, in dem eine Saubohne versteckt wird.
Wer diese findet, muss für das nächste Jahr den Königskuchen bereitstellen. Ebenfalls ist in diesem Kuchen ein kleines Geschenk zu finden, welches die Gaben symbolisiert, die die drei Heiligen Könige dem Jesuskind gebracht haben. Danach hat auch in Portugal das Weihnachtsfest ein Ende.