Weihnachtslieder
Wir alle kennen sie, haben sie schon gesungen. Doch wie genau war der Text. Hier einmal die sieben bekanntesten Weihnachtlieder, woher sie kommen und Text zum Mitsingen!
Schneeflöckchen, Weißröckchen
Schneeflöckchen Weißröckchen ist ein Kinderlied, das schon unsere Großeltern in der Winterzeit gesungen haben. Das Lied wurde 1837 von der Kindergärtnerin und Lehrerin Hedwig Haberkern geschrieben. Es beschreibt, wie die Schneeflöckchen von den Kindern herbeigesehnt werden.
Es ist die Vorfreude auf einen langen Winter mit viel Schnee. Der Text ist für Kinder ab 5 Jahren geeignet. Zum Singen und Lernen ist das Kinderlied Schneeflöckchen und Weißröckchen optimal. Die Kinder erfahren schon früh den weiten Weg von der Schneeflocke und wenn sie dann kommt, dann deckt sie das ganze Land zu, mit einem weißen Kleid. Das Kleid deckt die Blumen zu und hält sie warm, bis der Winter vorbei ist.
Schneeflöckchen, Weißröckchen,
wann kommst du geschneit?
Du wohnst in den Wolken,
dein Weg ist so weit.
Komm setz dich ans Fenster,
du lieblicher Stern,
malst Blumen und Blätter,
wir haben dich gern.
Schneeflöckchen, du deckst uns
die Blümelein zu,
dann schlafen sie sicher
in himmlischer Ruh’.
Schneeflöckchen, Weißröckchen,
komm zu uns ins Tal.
Dann bau’n wir den Schneemann
und werfen den Ball.
Oh du fröhliche
Das vielleicht bekannteste Weihnachtslied „Oh du fröhliche“ stammt aus der Feder von Johannes Daniel Falk. Zumindest die erste der drei Strophen stammt von ihm. Heinrich Holzschuher schrieb die beiden anderen Strophen später um.
Das Lied „Oh du fröhliche“ entstand im Jahr 1816. Falk hatte einige seiner Kinder durch Typhus verloren und daraufhin ein Waisenhaus gegründet. Den Kindern, die dort aufgenommen wurden, widmete er dann dieses Lied. Die Melodie dafür entstammt einem Marienlied. Noch im selben Jahr wurde das Lied dann veröffentlicht.
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere jauchzen Dir Ehre:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O Tannenbaum
O Tannenbaum ist eines der bekanntesten deutschsprachigen Weihnachtsliedern. Der Text geht auf ein schlesisches Volkslied zurück und stammt von Melchior Franck. Zum Weihnachtslied wurde es aber erst im 19. Jahrhundert, nachdem das Aufstellen von Tannen zum weihnachtlichen Brauchtum wurde.
Der Leipziger Lehrer Ernst Anschütz schrieb die zweite und dritte Strophe zu diesem Lied und kreierte somit eines der meist gesungenen Weihnachtslieder. Die Melodie stammt aber noch von einer Volksweise aus dem 16. Jahrhundert. Sie wurde oft auch Melodie für andere, manchmal kritische oder humorvolle Texte benutzt.
O Tannenbaum gilt wegen der Schlichtheit seiner Melodie auch zu einem der Lieder, die bereits von den Kleinsten mitgesungen werden können. So gehört es zum Kanon der beliebtesten Lieder in der Vorweihnachtszeit und am Heiligen Abend.
O Tannenbaum, o Tannenbaum!
Wie treu sind deine Blätter;
du grünst nicht nur zur Sommerzeit,
nein, auch im Winter, wenn es schneit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
wie treu sind deine Blätter.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
du kannst mir sehr gefallen;
wie oft hat nicht zur Weihnachtszeit
ein Baum von dir mich hoch erfreut.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
du kannst mir sehr gefallen.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mir was lehren:
die Hoffnung und Beständigkeit
giebt Trost und Kraft zu jeder Zeit!
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mir was lehren.
Jingle Bells
Jingle Bells ist ein Weihnachtslied. Von seinem amerikanischen Komponisten James Lord Pierpont (1822-1893) wurde dieses Lied jedoch gar nicht als solches erdacht. Daher wird das Weihnachtsfest in diesem Lied auch nicht erwähnt. Der Song handelt vielmehr von den Schellen, die am Geschirr von Pferden angebracht sind.
Im Original aus dem Jahr 1857 trug der Titel auch noch den Namen „The One Horse Open Sleigh“, was soviel wie offener einspänniger Pferdeschlitten bedeutet. Zwei Jahre später wurde das Lied neu veröffentlicht und bekam den bis heute bekannten Namen Jingle Bells.
Dashing through the snow in a one-horse open sleigh,
O’er the fields [hills] we go, laughing all the way.
Bells on bobtail ring, making spirits bright,
What fun it is [Oh what sport] to ride and sing a sleighing song tonight.
|: Jingle bells, jingle bells, jingle all the way.
O, what fun [joy] it is to ride in a one-horse open sleigh. 😐
A day or two ago I thought I’d take a ride,
And soon Miss Fannie Bright was seated by my side.
The horse was lean and lank, misfortune seemed his lot,
He got into a drifted bank and we [we, we] got upsot.
|:Refrain:|
A day or two ago, The story I must tell
I went out on the snow, And on my back I fell;
A gent was riding by In a one-horse open sleigh,
He laughed as there I sprawling lay, But quickly drove away.
|:Refrain:|
Now the ground is white, go it while you’re young,
Take the girls tonight and sing this sleighing song.
Just get a bobtailed bay, two-forty for his speed,
Then hitch him to an open sleigh, and crack! You’ll take the lead.
Morgen kommt der Weihnachtsmann
Bei dem allbekannten Weihnachtslied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ handelt es sich um eine deutsche Textausgabe, welche bereits seit Jahre dem 1840 existiert.
Geschrieben wurde das Lied von Hoffmann von Fallersleben, einem Hochschullehrer für Germanistik.
Zu seiner Zeit wurde „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ an der Schule auch als Alphabet-Lied gesungen. So konnten die Kinder auf eine spielerische Weise das ABC ganz einfach lernen. Die musikalische Begleitung kommt von dem französischen Lied „Ah! vous dirai-je, Maman“
Selbst Wolfgang Amadeus Mozart ließ sich davon inspirieren und nutzte das Lied als Grundlage seiner Klaviervariationen. Der Song sowie Text sind auch heute noch so beliebt, dass es mittlerweile viele verschiedenen Abarten wie das englische Twinkle, Twinkle, Little Star gibt.
Morgen kommt der Weihnachtsmann,
Kommt mit seinen Gaben.
Trommel, Pfeifen und Gewehr,
Fahn’ und Säbel, und noch mehr,
Ja, ein ganzes Kriegesheer
Möcht’ ich gerne haben!
Bring’ uns, lieber Weihnachtsmann,
Bring’ auch morgen, bringe
Musketier und Grenadier,
Zottelbär und Pantherthier,
Roß und Esel, Schaf und Stier,
Lauter schöne Dinge!
Doch du weißt ja unsern Wunsch,
Kennst ja unsre Herzen.
Kinder, Vater und Mama,
Auch sogar der Großpapa,
Alle, alle sind wir da,
Warten dein mit Schmerzen.
Ihr Kinderlein, kommet
Ihr Kinderlein, kommet, doch all, dieses umstrittene Weihnachtslied verfasste Christoph von Schmid. Von Schmid war katholischer Theologe, der sich in der Zeit des Biedermeiers um die Jugend kümmert. Er verfasste eine Jugendzeitschrift, um die Moral der Kinder zu unterstützen oder auch zu steuern und diese auf den richtigen Pfad des Lebens bringen.
In der heutigen Zeit hätte von Schmid keine Macht mehr über Kinder. Seine Moral-Vorstellungen von Lebensweg der Kinder und Jugendlicher wären mehr als überflüssig. Das Lied, Ihr Kinderlein, kommet, bringt immer wieder Gesprächsstoff auf.
1. Ihr Kinderlein, kommet, o kommet doch all!
Zur Krippe her kommet in Betlehems Stall
und seht, was in dieser hochheiligen Nacht
der Vater im Himmel für Freude uns macht!
2. O seht in der Krippe, im nächtlichen Stall,
seht hier bei des Lichtleins hellglänzendem Strahl,
den lieblichen Knaben, das himmlische Kind,
viel schöner und holder, als Engelein sind.
3. Da liegt es, das Kindlein, auf Heu und auf Stroh,
Maria und Josef betrachten es froh;
die redlichen Hirten knien betend davor,
hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.
4. Manch Hirtenkind trägt wohl mit freudigem Sinn
Milch, Butter und Honig nach Betlehem hin;
ein Körblein voll Früchte, das purpurrot glänzt,
ein schneeweißes Lämmchen mit Blumen bekränzt.
5. O betet: Du liebes, Du göttliches Kind
was leidest Du alles für unsere Sünd’!
Ach hier in der Krippe schon Armut und Not,
am Kreuze dort gar noch den bitteren Tod.
6. O beugt wie die Hirten anbetend die Knie,
erhebet die Hände und danket wie sie!
Stimmt freudig, ihr Kinder – wer wollt sich nicht freun? –
stimmt freudig zum Jubel der Engel mit ein!
7. Was geben wir Kinder, was schenken wir Dir,
du Bestes und Liebstes der Kinder, dafür?
Nichts willst Du von Schätzen und Freuden der Welt –
ein Herz nur voll Unschuld allein Dir gefällt.
8. So nimm unsre Herzen zum Opfer denn hin;
wir geben sie gerne mit fröhlichem Sinn –
und mache sie heilig und selig wie Dein’s,
und mach sie auf ewig mit Deinem nur Eins.
Alle Jahre wieder
Das Weihnachtslied, das 1837 von Wilhelm Hey verfasst wurde, ist einer der berühmtesten Weihnachtslieder für Kinder. Friedrich Silcher hat die Melodie des Liedes „Alle Jahre wieder“ komponiert. Aus seinem Liederzyklus Zwölf Kinderlieder aus dem Nachtrag des Speckter’schen Fabelbuches 1842.
Ernst Anschütz und Christian Heinrich Rinck komponierten ebenfalls weitere Melodiefassungen des Weihnachtsliedes Alle Jahre wieder. Christian Heinrich Rinck komponierte 1824 das Weihnachtslied, das heute oft auf das Gedicht Hoffmann von Fallersleben gesungen wird.
Alle Jahre wieder
Kommt das Christuskind
Auf die Erde nieder,
Wo wir Menschen sind;
Kehrt mit seinem Segen
Ein in jedes Haus,
Geht auf allen Wegen
Mit uns ein und aus;
Ist auch mir zur Seite
Still und unerkannt,
Daß es treu mich leite
An der lieben Hand.