An Heiligabend essen gehen?
Die Vorweihnachtszeit und schließlich der Heiligabend bieten jedes Jahr schöne Freuden. Man denke nur an den Duft der Butterplätzchen, das Treiben auf dem Weihnachtsmarkt oder die hellen, leuchtenden Augen der Kinder, wenn sie wieder ein neues Türchen öffnen dürfen. Nichtsdestotrotz lässt sich ein Gespenst nicht leicht vermeiden während der Weihnachtszeit: der Stress.
Bedingt durch den Einkauf aller Geschenke, das Besuchen sämtlicher Weihnachtsfeiern und das Organisieren der Besuche mit Verwandten und Freunden artet diese eigentlich besinnliche Zeit schnell in purem Stress aus. Mitverantwortlich dafür kann auch das Einkaufen und Zubereiten des festlichen Mahls an Heiligabend sein. Da stellt sich die Frage, ob an Heiligabend essen gehen, nicht einfacher wäre? Anstatt sich an einem der schönsten Tage des Jahres in die Küche zu stellen.
Endlich auch mal keinen Stress
Die Überschrift repräsentiert das wohl gewichtigste Argument, welches für das Essen gehen spricht. Statt stundenlang sich über das Kochbuch beugen zu müssen, darauf zu achten, dass nichts anbrennt und gleichzeitig noch den Kirchengang zu schaffen, lässt man sich verwöhnen. Das Essen wird bestellt, die Getränke kommen gleich mit dazu und ein Nachtisch kann es natürlich auch noch sein.
Der Kirchengang gehört für viele zu einer festen Tradition an Heiligabend. Dabei kann sich eine Art Standardkirche herauskristallisieren, die jedes Jahr am 24. Dezember besucht wird, mit der Familie. Aber wäre es nicht einmal eine Abwechslung, eine andere auszuprobieren? Gleichzeitig wird der Gang in ein schickes Restaurant, essen gehen und der Kirchengang verbunden.
Vor allem für Eltern mit kleinen Kindern wird dieser Punkt nun eine Erleichterung darstellen. Wenn sich die Familie in einem Restaurant wiederfindet, existiert keine Möglichkeit, die Geschenke auszupacken. Diese befinden sich zu Hause unter dem Christbaum. „Schummeln“ ist somit nicht möglich beziehungsweise ein schnelles Hinunterschlingen des feinen Mahls, um möglichst schnell sich von Esszimmer zu Wohnzimmer zu begeben.
Die Privatsphäre ist unschlagbar
Ein Restaurant stellt einen öffentlichen Platz dar. Somit befindet sich der Leser nicht in einem geschützten, privaten Raum. Die Feiernden können nicht das unbesorgte Verhalten an den Tag legen, wie dies zu Hause vonstattengehen könnte. Damit ist natürlich nicht primär lautes Geschrei oder schnelles Mampfen gemeint, aber es muss stets darauf geachtet werden, sich gemäß dieses Ortes auch zu benehmen.
Sich an einem fremden Ort wie dem Restaurant zu befinden bedeutet, sich an bestimmte Regeln zu halten. Im Gegensatz zum Eigenheim steht neben dem Tisch nicht der geschmückte Christbaum. Ebenso fehlt der Duft der Butterplätzchen, ganz zu schweigen von der zarten Weihnachtsmusik, die per CD-Player beliebig abgespielt werden kann. Im ungünstigen Falle läuft gar eher Popmusik denn besinnliche Weihnachtsmusik.
Natürlich stellt das Kochen der Mahlzeit zu Heiligabend auch eine Arbeit dar. Der Aufwand beziehungsweise mögliche Frust kann jedoch auf ein Minimum reduziert werden, indem alle gemeinsam bei der Zubereitung helfen. Nebenbei sorgt dies für einen enormen Gemeinschaftseffekt. Zudem fühlt sich die Familie in den eigenen vier Wänden sehr wohl.