Martinstag
Der Martinstag wird am 11. November gefeiert, als Gedenktag des heiligen Martin. Der heilige Martin war der Sohn eines römischen Offiziers. Sein Vater drängte ihn zum Militärdienst, den Martin jedoch nur widerwillig leistete. Da Martin als hilfsbereit galt, bekannte er sich zum christlichen Glauben und bezeichnete sich als Soldat Christi.
An einem kalten Wintertag begegnete Martin als Soldat der kaiserlichen Garde in Amiens einem armen Bettler. Martin hatte Mitleid mit dem unbekleideten Mann. Er nahm sein Schwert, teilte damit seinen Mantel, und gab eine Hälfte seines Mantels dem armen Mann. In der darauf folgenden Nacht ist ihm im Traum Christus erschienen. Von diesem Zeitpunkt an ist Martin ein Jünger Jesu.
Es entstanden im Laufe der Zeit viele Legenden. Eine davon erzählt, dass Martin in der Stadt Tours zum Bischof geweiht werden sollte, er es jedoch als nicht würdig empfand und sich vor der Menschenmenge in einem Gänsestall versteckte. Die schnatternden Gänse verrieten ihn und Martin musste sein Amt als Bischof antreten. So entstand der Brauch von der „Martinsgans“. Ebenso gibt es etliche Bauernregeln für den Martinstag.
Besonders bei Kindern sind die Laternenumzüge am Martinstag beliebt. In den Kindergärten werden bunte Laternen gebastelt. Bei den Umzügen begleiten die Kinder Sankt Martin, der auf einem Pferd reitet, mit ihren Laternen, singen Martinslieder und werden meist auch von einem Musikverein begleitet.
Nach dem Laternenumzug erhalten die Kinder eine Zuckerbrezel, auch als Martinsbrezel bezeichnet. Der Brauch der Laternenumzüge entstand, da Martins Leichnam mit einer Lichterprozession in einem Boot nach Tours überführt wurde.